Bei diesem Bier lief nicht alles rund. Eigentlich war es als Bier für eine Party geplant. Da diese Feier durch den ersten Corona Lockdown ins Wasser fiel, gab es „no Party“. Das Bier an sich sollte – eigentlich – ein IPA mit 13 oder 14 Plato werden. Warum es am Ende grad mal 11,5 Plato waren, kann ich immer noch nicht ganz nachvollziehen. Neben den aufgeführten Hopfensorten Amarillo und Simcoe wurde das Bier noch mit 120g Cascade aus dem eigenen Garten für 5 Tage kaltgehopft. Somit war es aber „no IPA“. Somit ergibt sich der Name für ein Bier, das ungewollt am Ende – insbesondere durch die tollen Hopfensorten – sehr lecker war und uns gut durch den ersten Lockdown begleitet hat. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.
Autor: admin
Aurum Märzen
Der Aurum ist eine recht neue Hopfensorte. Von der ersten Ernte konnte ich 200g Dolden direkt vom Hersteller beziehen, um damit einen Test zu brauen. Den Hopfen in einem Märzen zu verbrauen, war recht naheliegend, da der Brautag im März angesetzt wurden. Die Schüttung habe ich so geplant, um eine leicht kupferne Farbe ans Bier zu bekommen, was insgesamt auch ok war. Nur hat es mit der Stammwürze nicht ganz geklappt, da diese 2° Plato höher kalkuliert war. Da das Bier so etwas schwach auf der Brust war, habe ich die übrigen 150g Dolden am Ende der Hauptgärung weggestopft. Kein Fehler! Denn so wurde es ein einmaliges und leckeres Bier. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.
Alaaf 2020!
Radschläger Alt
Kurz vor Weihnachten 2019 habe ich dieses Altbier nach Düsseldorfer Art gebraut. Die Schüttung bestand aus vier Malzen: Münchner, Pale, dunkles Cara und natürlich etwas Röstmalz. Farblich bin ich damit recht gut hingekommen und auch mit dem malzigen Körper war ich recht zufrieden. Gehopft habe ich auf ca. 35 IBU mit Merkur und zum Kochende habe ich etwas von meinem eigenen Comet der Ernte 2019 verbraut, bei dem ich aber den Alphawert nicht kannte. Wie beim Kölsch kam auch bei diesem rheinischen Bierstil die K-97 zum Einsatz. Hier das gesamte Rezept für 40 Liter.
Harry Porter und der No-Deal Brexit
Auch wenn das Rezept jetzt erst nach dem vollzogenen Brexit online geht, wurde „Harry Porter und der No-Deal Brexit“ lange vor dem eigentlichen EU Austritt der Briten gebraut. Das tiefschwarze Bier war klassisch britisch mit allem was dazu gehört. Für mich unterscheidet den Porter vom Stout, dass keine Röstgerste verwendet wird. An sich sind die Stile natürlich sehr ähnlich. Neben Pale Ale und Münchner, habe ich etwas dunkles Karamellmalz verwendet, sowie Chocolate Malt und ein paar Haferflocken für die „creaminess“. Gemaischt wurde für 1,5 Stunden bei 66° Grad und gehopft – natürlich – mit Fuggles aus England. Neben dem schlanken Körper mit 11 Plato war das Bier ingesamt mit 35 gut hopfig, passte aber gut. Vergoren habe ich mit der S-04. Das Bier hatte einen Alkoholgehalt von 4,4%. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter Porter.
Green IPA
Im Jahr 2019 habe ich mein Grünhopfenbier als „grünes IPA“ gebraut. Nachdem ich im Vorjahr vollständig auf Grünhopfen gesetzt hatte, ging es also eher etwas zurück zu meinem ursprünglichen Ansatz eines Grünhopfen Bieres. Gebraut wurde am Tag der Ernte, damit der frische Hopfen direkt verbraut werden konnten. Die Schüttung war recht IPA typisch und mit ein paar Haferflocken versehen. Gemaischt wurde als Kombirast während die Dolden gezupft wurden. Mit Hallertauer Merkur habe ich das Bier „neutral“ auf 30 IBU gebittert. Zum Kochende kam 1kg frischer Cascade in die Würze, bis ich den Whirlpool angedreht habe. Die restliche Ernte habe ich dann über eine Woche in meiner Darre getrocknet und zum Ende der Hauptgärung wurde das Bier dann damit grosszügig mit 4g pro Liter gestopft. Vergoren habe ich das Bier klassisch amerikanisch mit der US-05 bei ca. 19 Grad. Das Ergebnis war schon noch „grün“ aber eben auch ein IPA und in der Kombination ein gelungenes Bier. Den Ansatz Kaufhopfen und grünen Hopfen zu kombinieren, werde ich sicher in der Form weiter führen. Hier das komplette Rezept für 40 Liter.
ScALE! French Saison
Die Idee hinter diesem Bier ist recht einfach und auch der Name ist schnell erklärt. Es ging primär darum, meine Anlage einmal voll auszureizen und den Maischkessel ans Limit zu bringen. Normalerweise maische ich mit einer Kombirast ca. 8kg Malz, um zwischen 11 und 12,5 Plato zu erzielen. Bei diesem Bier wurden insgesamt 11kg Malz im Thermoport gemaischt, der für 38,5 Liter ausgelegt ist. Meiner Meinung nach, ist damit auch das Limit erreicht. Da ein Saison recht schlank sein soll, habe ich bei diesem Rezept auf jegliches Cara Malz verzichtet und die Malzliste so recht überschaubar gehalten. Gehopft wurde für ein französisches Saison eben auch mit Hopfen aus Frankreich, nämlich Aramis in der Vorderwürze. Für ordentlich Aroma habe ich zum Kochende insgesamt 6 Gaben mit 3 unterschiedlichen US Hopfen verkocht. Die Gärung war bei diesem Bier ein Abenteuer und meine bislang längste Hauptgärung. Die Mangrove Jack’s M29 „French Saison“ hat insgesamt 4 Wochen vergoren. Danach war das Bier aber auch prima trocken, wie es eben auch sein soll. Die Reifung hat ebenfalls gedauert. Nach den ersten Wochen wirkte das Bier noch unrund und teils etwas sprittig. Erst nach gut 3 Monaten im Keg und bei kalter Reifung war das Bier richtig top. Fazit: Saison ist ein super Stil, der einfach Zeit braucht und nicht ganz so einfach ist. Aber es lohnt sich am Ende. Hier alles auf einen Blick:
Wit, Wit, Hurra!
Nach dem ersten erfolgreichen Wit im Vorjahr, habe ich auch dieses Jahr ein Wit für die heissen Sommertage gebraut. Das Rezept aus 2018 habe ich etwas angepasst. Etwas mehr Pale-, etwas weniger Weizen Malz und ein paar mehr Haferflocken. Insgesamt hatte das aber mehr mit der Verfügbarkeit der Zutaten zu tun. Auch diese Mischung hat prima funktioniert und liess sich auch gut läutern. Gehopft wurde diesmal mit Aramis aus Frankreich, aber der Hopfen ist bei diesem Stil ja eher etwas unwichtig. Die Mengen für den Koriander und die Bitterorangen Schale habe ich nicht verändert. Das passt so vom Verhältnis wirklich prima. Ebenfalls habe ich wieder die Mangrove Jack’s Wit Hefe verwendet. Das Ergebnis war ein lecker frisches Sommer Bier. Perfekt für den Hochsommer und als Begleiter zu Speisen vom Grill. Auch Abends im Freien einfach ein super lecker Bierchen. Gerne serviert mit einer Zitrone oder Limette. Alles auf einen Blick für 40 Liter:
MOGAMO NEIPA
Mit diesem Bier habe ich mich erstmalig an einem New England IPA versucht. Und um es direkt zu sagen: Es war der Knaller! Eine fette Fruchtbombe! Bei dem Sud habe ich drei meiner liebsten Hopfen verwendet, um richtig fruchtige Aromen zu bekommen: Motueka, Galaxy und Mosaic. Damit das Bier ordentlich „hazy“ wird, habe ich neben Weizenmalz auch ein Pfund Haferflocken mit eingemaischt. Da ich aber häufig etwas ungeduldig läutere, war „hazy“ nicht so das Problem. Meine Bier sind in der Regel immer „hazy“. Alle drei Hopfen kamen in die Vorderwürze. Am Ende gab es dann je ein Teil Mosaic (11,5%) und Galaxy (13,5%). Zum Kochende je noch mal eine Gabe und zusätzlich wieder Motueka (4,5%). Durch die drei Hopfensorten ergibt sich auch der Name des Bieres je aus den ersten beiden Buchstaben: MOGAMO. Gestopft wurde mit allen drei Sorten. Reichlich, mit gut 5,6g pro Liter. Somit war das Bier auch nicht ganz günstig. Die Hefe – Mangrove Liberty Bell – hat eine feine Restsüsse zurück gelassen und hat den Sud bei konstanten 19 Grad auf 3 Grad Plato runter vergoren. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.
Hasta la vista, Callista!
Bei diesem Bier stand der eigene Hopfen aus meinem Garten wieder im Vordergrund. Neben Cascade habe ich im letzten Jahr auch Callista gepflanzt; eine Sorte, die ich ziemlich klasse finde. Die gesamte Ernte dieser Sorte wurde in diesem Bier „weggestopft“. Den Hopfen hatte ich erst getrocknet, vakuumiert und anschliessend eingefroren. Die Basis für das Bier war ein einfaches Pale Ale oder IPA Rezept: Pale Ale, etwas Cara.. fertig! Als Grundlage habe ich ein paar Reste verbraut. Herkules und Northern Brewer zum bittern und etwas Hallertauer Amarillo für das Aroma. Als Hefe habe ich seit langem mal wieder die S-33 eingesetzt. Auch vor dem Hintergrund, dass es etwas schneller gehen sollte. Und die S-33 ist nun mal fix. Nach knapp 2 Tagen hat sich im Gärfass nix mehr getan und der Sud war so gut wie durch. Gestopft wurde dann für gute 5 Tage und 200 Gramm Dolden sind schon eine Menge. Meine Gewichte haben es nicht wirklich geschafft, die Dolden konstant unter der Oberfläche zu halten. Am Ende ein fruchtig frisches Bier mit ordentlich hopfiger Note. Ob Pale Ale oder schon IPA ist dabei schwer zu sagen. Für mich ging es bei diesem Bier darum, ob die Aromen des Callista auch mit meinen eigenen Dolden erzielt werden können. Das ist definitiv gelungen. Die S-33 hat die Aromen gut unterstützt und mir ist aufgefallen, dass man diese Hefe im Grunde viel zu selten einsetzt. Das wird sich in Zukunft ändern. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter: