Sud 66
Mit dem u.a. Rezept habe ich ein Mexican Lager gebraut. Damit auch Mais enthalten ist, habe ich ein Pfund Cornflakes (ohne Zucker!) mit eingemaischt. Das Bier ist ein leichter Sommer Zischer geworden, der gerade durch den Citra und die niedrige Stammwürze fruchtig und leicht daher kam. Bei diesem Bier habe ich erstmalig die M54 California Lager eingesetzt, die bei obergärigen Temperaturen arbeitet, aber im Aroma eher untergärig ist. Ein tolles Ergebnis und nach diesem ersten Versuch gehört die M54 zur Grundausstattung. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.
Russian Queen
An diesem Rezept habe ich lange geschraubt und an das Bier an sich habe ich mich lange nicht ran getraut. Erst als ich einen Verkorker geschenkt bekam, musste halt auch mal ein Bier gebraut werden, das zum einen in die Flasche muss und zum anderen auch lange reifen kann. Ein Imperial Stout eignete sich hier besonders. In die Schüttung kamen vier Malze, wobei zuerst nur das Pale Ale und das dunkle Caramalz für zwei Stunden bei 67° Grad gemaischt habe. Danach habe ich die beiden dunklen Malze zugegeben, den Thermoport rand voll zugebrüht, so dass die Temp wieder bei 67° Grad lag. Im Anschluß wurde eine weitere Stunde gemaischt. In Summe also 3 Stunden. Die ersten Liter der Vorderwürze lagen bei 24 Plato. In meine Sudpfanne habe ich 500g Haushaltszucker vorgelegt. So stiegt die Stammwürze noch mal auf 28 Plato. Insgesamt habe ich dann 40 Liter Würze aufgefangen, bis der Wert meiner Läuterspindel bei ca. 17 Plato lag. Durch das Kochen bin ich am Ende bei 19,8 Plato gelandet. Auf die Würze habe ich drei Päckchen M42 New World Strong Ale gepitched, was dazu geführt hat, dass mir am nächsten Morgen die Hochräusen aus dem Gärfass gestiegen sind. Insgesamt einfach eine extreme Aktion. Die Hefe hat die Würze über 3 Wochen auf 10 Brix runter vergoren, so dass dieser Imperial Stout am Ende 9,8% auf die Waage gebracht hat. Die einzelnen Flaschen sind nummeriert und werden die nächsten Jahre zu besonderen Anlässen geöffnet. Eine besondere Aktion, kein Bier für den Alltag, aber eine spannende und schönes Erfahrung.
Quick & Fruity
Eigentlich sollte der zweite Sud 2021 ein Imperial Stout werden. Irgendwann waren dann aber sämtliche Kegs leer. Daher musste zügig Nachschub her und ich habe dieses schnelle, einfache und fruchtige Pale Ale vorgezogen. So kam auch der Name zustande. Zur Schüttung muss man nicht viel sagen, nur, dass ich diesmal auf die sonst üblichen Haferflocken verzichtet habe. Was den Hopfen angeht, ist das Bier eine Art „Resterampe“. Ich habe verwendet, was halt noch da war. Die Auswahl fand ich zuerst etwas seltsam und gewagt. Im Nachgang muss ich sagen, dass es mega funktioniert hat. Ich habe Taurus zum bittern genutzt und für das Aroma Blanc, Simcoe und Comet. Was übrig blieb habe ich nach ca. 1 Woche gestopft. Auch so gab es noch mal richtig Aroma und es war eines der besten Biere. Genau so kann man es also durchaus machen und man bekommt ein fruchtiges entspanntes Bier. Hier alles für 40 Liter auf einen Blick.
Alaaf 2021!
Der erste Sud des Jahres ist traditionell ein Kölsch für unsere Karnevalsparty. Nur war dieses Jahr eben alles anders. Karneval, die Party und Zoch fielen aus. Gebraut wurde trotzdem und wie der Zufall so will, wurde es mein bis dato bestes Kölsch! Bei der Schüttung habe ich das Pale etwas erhöht. Mit dieser Schüttung habe ich die ideale Stammwürze getroffen und die K-97 hat das Bier ebenfalls auf den passenden Wert von 4,8% Vol. Alk. vergoren. Gehopft wurde dieses Jahr mit Aurum und Diamant. Ich hoffe sehr, dass mir mein Kölsch in den kommenden Jahren wieder so gelingt und dass es dann auch wieder eine Party gibt!
The Black End
Zum Abschluss dieses seltsamen Jahres 2020 stand ein Black IPA auf meiner Todo-Liste. Von einigen Suden waren noch Hopfenreste da und ausserdem recht viel getrocknete Dolden meiner eigenen Ernte. Da mein letztes Black IPA eher „not so black“ war, habe ich die Schüttung angepasst und den Wert an dunklen Malzen erhöht. Die Ausbeute war nach 90 Minuten Kombirast gut und auch die Farbe hat diesmal gepasst. Gehopft wurden dann mit Taurus zum bittern direkt nach Kochbeginn und zum Ende mit Dr. Rudi und Simcoe. Nachdem die US-05 eine gute Woche ihren Job gemacht hatte, habe ich mit Cascade, Comet und Callista großzügig gestopft. Das Bier hatte am Ende gute 5,7% Vol. Alk. und ein ordentliches Hopfenaroma. Nach mehreren Versuchen mit den eigenen Dolden zu stopfen, bin ich mir nun bewusst, dass es schon diese Menge braucht, um ordentlich was ins Bier zu bringen. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.