• Doldenpicker Grünhopfen Bier

    Auch in diesem Jahr wurde mit der eigenen Hopfenernte ein Grünhopfen Bier gebraut. Insgesamt habe ich dafür die Dolden von 3 Stöcken Cascade verwendet. Am Brautag wurde morgens eingemaischt. Die Schüttung habe ich zum Vorjahr nur geringfügig verändert. Dann ging es ans picken der Dolden. Es hat auch in diesem Jahr erheblich lange gedauert, so dass es eine Kombirast von gut 4 Stunden wurde. Am Ende waren etwas über 2,5kg Cascade geerntet. Ich habe dann spontan entschieden, vollständig auf Kaufhopfen zu verzichten und das Bier komplett grün zu brauen. Insgesamt habe ich die Ernte auf vier Gaben aufgeteilt: Vorderwürze, Kochbeginn, Kochende und Whirlpool. Um die Mengen an Hopfen besser handeln zu können, habe ich die bekannten Wäschenetze von DM eingesetzt. Eine sehr gute Entscheidung, denn so kann man die Dolden wirklich gut aus dem Sud entnehmen und der Verlust an Flüssigkeit lässt sich auch komprimieren. Mit den so eingesetzten Hopfengaben, ist das Bier wirklich super geworden. Wenn man den Alpha des Hopfens nicht kennt, ist es halt ein gewisser Blindflug, aber bei diesem Bier ist es wirklich gut gegangen. Die Hopfung ist angenehm, leicht herb, aber auch nicht zu lasch oder gar bitter. Dazu kommt das einzigartige Aroma der frischen grünen Dolden. Auf Basis dieses Bieres habe ich nun die gewünschten Erfahrungswerte, so dass ich zukünftig mit meinem eigenen Hopfen problemlos brauen kann. Die 40 Liter Würze mit 13° Plato habe ich mit der S04 vergoren. Anbei noch ein paar Impressionen und das komprimierte Rezept.

    Doldenpicker

     

  • i-Dötzchen Session IPA

    Für die Einschulungsfeier meines Sohnes, habe ich diesen Sommer ein Session IPA gebraut. Im Vorfeld hatte ich dazu einiges gelesen. Das Schwierige bei einem Session IPA ist ja, dass die Balance stimmt: Viel Hopfen, bei wenig Alkohol. Da besteht immer die Gefahr, dass man „Hopfentee“ braut und das Malz gegen den Hopfen nicht ankommt. Damit die Schüttung also ordentlich kräftig wird, habe ich Special X und Melanoidinmalz eingesetzt. Ebenso ein paar Haferflocken, wobei ich die mittlerweile fast immer einsetze. Gemaischt wurde für 90 Minuten bei 67° Grad. Als Hopfen habe ich US Mosaic als Single Hop eingesetzt und das Rezept auf 45 IBU kalkuliert, was diesem Stil ebenfalls entspricht. Der Hopfen kam in 4 Gaben in die Würze: Zuerst in die Vorderwürze und dann jeweils 10 und 5 Minuten vor Kochende und als letzte Gabe zum Kochende. Das Bier entstand genau zu der heftigen Hitzewelle in diesem Sommer und bzgl. der Gärung hatte ich doch arge bedenken. Sollst in meinem Keller, der sonst immer konstant 18-20° Grad hat, stieg das Thermometer teilweise bis auf 25° Grad an. Vergoren habe ich am Ende mit der US05, obwohl eigentlich die West Coast geplant war. Nach der Hauptgärung habe ich die 40 Liter noch mit 200 Gramm Mosaic gestopft. Dann ging’s ins KEG und ich habe das Bier zwei Wochen bis zur Feier kalt gereift. Das Ergebnis ist sau lecker geworden. Die Balance zwischen Malzkörper und Hopfen passt und die 45 IBU sind genau richtig. Die etwas wärmere Gärung hat dem Bier nicht geschadet und heftige Fehlaromen und Kopfschmerzen sind zum Glück ausgeblieben. Der Mosaic bringt ein grandioses Aroma in dieses Bier. Sehr fruchtig, frisch und floral. Den Mosaic habe ich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal eingesetzt! Der Name „i-Dötzchen“ steht übrigens im Rheinland für die Erstklässler, da diese früher in der Schule als erstes das „i“ lernen mussten und im Rheinland nennt man Kinder eben Dötzchen. Daher passte der Name für dieses leichte Session IPA mit unter 5% Vol. Alk. einfach perfekt. Hier das Rezept für 40 Liter auf einen Blick.

    iDoetzchen

  • Golden Passion

    Anlässlich der goldenen Hochzeit meiner Eltern habe ich ein Golden Ale gebraut. Kaum ein Bierstil hätte wohl besser gepasst und daher viel die Entscheidung sehr schnell. Die Schüttung kommt ohne Cara aus, was für ein Golden Ale auch typisch ist. Mit einem kleinen Anteil Münchner wollte ich eine goldene Farbe erzeugen, was insgesamt auch recht gut geklappt hat. Gemaischt wurde ca. 2 Stunden bei 67° Grad. Die ursprünglich angepeilten 11 Plato habe ich leicht getoppt. Ein Golden Ale soll ja entspannt, umgänglich und frisch rüber kommen. Daher habe ich es lediglich auf 25 IBU gehopft und dafür den Southern Passion aus Südafrika verwendet. Gehopft wurde die Vorderwürze und zum Kochende im Verhältnis 40/60. Der Hopfen soll die Aromen Grapefruit, rote Johannisbeeren, Melone und Passionsfrucht rüber bringen. Ich habe das Bier leicht (ca. 2,5g/L) gestopft und kann sagen, dass Grapefruit definitiv rüber kommt. Der Rest ist dann eher „beerig“ als Richtung Melone. Es ist aber definitiv ein sehr schöner Hopfen, den ich auch sicher erneut verwenden werde. Das Bier wurde mit der US05 vergoren. Hier alles auf einen Blick für 40 Liter.

    Golden Passion

  • Veni, Vedi, Wit!

    Mit diesem Bier habe ich mich an eine Witbier versucht. Das lustige dabei ist, dass es der Sud nach meinem WM Bier war und als belgischer Bierstil plötzlich – fast – ein Weltmeister Bier geworden wäre! Aber das ist eine andere Geschichte. Geplant hatte ich das Bier als „Sommerzischer“. Fruchtig, leicht und erfrischend. Bedenken hatte ich etwas bezüglich der Schüttung, da ich keine Erfahrung hatte, was das Läutern mit Weizenrohfrucht in Kombination mit Haferflocken angeht. Das lief aber – bei einer Kombirast von ca. 3 Stunden – erstaunlich gut. Ebenfalls konnte ich die Stammwürze auf den Punkt treffen. Gehopft habe ich das Bier als Single Hop mit Strisselspalter aus dem Elsass. Eben auch mit dem Ziel, dass es fruchtig und etwas zitronig wird. In ein Wit gehören traditionell noch zusätzliche Zutaten. Ich habe es klassisch gehalten mit Koriandersamen und getrockneter bitterer Orangenschale. Bei den Schalen habe ich 1g/L für und beim Koriander 0,5g/L jeweils für 5 Minuten am Ende mitgekocht. Der Koriander wurde vorher zerstossen. Vergoren habe ich die Würze mit der Mangrove Jack’s M21 „Belgian Wit“. Der Restextrakt lag bie knapp unter 3° Plato, was ca. 75% EVG entspricht. Damit kann ich gut leben.

    Das Bier war kurz nach der Reifung extrem trüb und „milchig“. Ich denke, dass die Rohfrucht und die Haferflocken hier die Ursache waren. Nach 2 Wochen Kaltreifung im Kühlschrank, war dies aber weitestgehend verschwunden und das Bier hat einen feinen strohgelben Schimmer bekommen. Das Aroma ist sehr leicht, fruchtig und trotz der ordentlichen Menge an Schalen und Koriander ist dies geschmacklich eher dezent. Mit einer Scheibe Zitrone serviert, ist das Bier an warmen Sommertagen eine mega Erfrischung.

    Hier das Rezept für 40 Liter auf einen Blick.

  • Mein WM Bier – Brauner Bär

    Zur WM 2018 in Russland habe ich ein eigenes Bier gebraut. Dazu hatte ich mir über einen finnischen online Shop für Hobbybrauer extra russischen Hopfen bestellt. Die Sorte nennt sich „Early Moscow“ und der Plan war es, damit ein eher leichtes braunes Ale zu brauen.

    Die Schüttung habe ich mit etwas Chocolate Malt und Haferflocken angereichert, um das ganze etwas dunkler und cremiger zu bekommen. Gemaischt wurde eine Kombirast für ca. 2 Stunden.

    Da ich nur 100g des Hopfens ergattern konnte und der Early Moscow lediglich 3,5% Alpha hat, musste ich noch etwas Saazer ergänzen, um wenigstens 30 IBU zu erzielen. Den Early Moscow habe ich je 50g in die Vorderwürze und zur Kochmitte gegeben. Den Saazer kurz vor Kochende.

    Vergoren habe ich das Bier mit der K97, die mir mittlerweile etwas Angst macht, da Sie das Bier in 14 Tagen von 12 Plato auf unter 2 Plato vergoren hat. Das ist schon amtlich!

    Über den Hopfen wusste ich aus dem Forum nur, dass er erdig ist und Aromen von Leder und Tabak besitzen soll. Und was soll ich sagen: Das stimmt! Beim ersten Zwickeln fand ich das Bier etwas anstrengend. Mega trocken und – trotz der gerade mal 30 IBU – recht herb. Dabei wirklich mit einer schon fast muffigen erdigen Note und Tabak und Leder im Antrunk und erst recht im Abgang. Uff!

    Aber: Reifung tut einem Bier ja bekanntlich gut und nach etwas über 2 Wochen im Kühlschrank, ist es ein – zwar immer noch herbes – aber recht süffiges und bekömmliches Bierchen geworden. Das schon fast extreme Aroma von Tabak und Leder ist abgeklungen und gibt dem Bier nur noch eine Note, die in Richtung eines Landbieres geht. Funktioniert!

    Den Hopfen als solches würde ich schon noch einmal einsetzen. Vielleicht ist es der ideale Hopfen für ein Russian Imperial Stout. Das könnte ich mir wirklich gut vorstellen.

    Auf eine schöne WM 2018!

    Brauner Bär WM Bier

     

  • Don’t Panic!

    Dieses fruchtig frische Pale Ale habe ich im April gebraut, damit es im Mai pünktlich zu meinem Geburtstag an den Hahn kommt. Zur Schüttung muss man nicht viel sagen und gemaischt wurde traditionell faul im Thermoport über Tag. Es lief alles blendend und nach dem Kochen war die Stammwürze etwas höher als die angestrebten 13° Plato. Aber egal..

    In die Vorderwürze kamen je 14g Cascade (5,6%) und Simcoe (13%). Nach dem Kochbeginn wurde mit 7g Herkules (16,1%) gebittert. Zum Kochende gab es je noch eine Gabe mit 17,5g Cascade und Simcoe.

    Die gut 40 Liter würze habe ich mit der US05 bei 18-19 Grad vergoren. Nach gute einer Woche Hauptgärung habe ich gestopft. Eine Art „Reste stopfen“. Genaue Werte habe ich nicht notiert, ausser, dass es 175g – also gut 4g/Liter waren. Neben den bereits zum Kochen verwendeneten Sorten Cascade und Simcoe kamen zur Kalthopfung noch Reste Lemondrop und El Dorado hinzu.

    Das Endergebnis ist ein fruchtig frisches Bier mit einem trocken malzigen Körper. Das Münchner bringt ein wenig Farbe und Malznote und die Stopfhopfen erzeugen einen Fruchtmix, der nicht wirklich klar in eine Richtung geht. Manchmal kommt der Simcoe mit seiner Mango Note durch, ansonsten dominieren Citrus Nuancen und Grapefruit. Kann man so machen und in jedem Fall ein guter Weg um Hopfen Reste zu verwerten. Das Bier an sich bleibt so sicher ein Unikat.

    Dont Panic Pale Ale

     

  • Hoppy Galaxy

    Der australische Galaxy Hopfen zählt zu meinen absoluten Lieblingssorten. Da ich mir von der letzten Ernte noch 250g gebunkert hatte, wurden sie vollständig in diesem IPA eingesetzt. Gemaischt wurde über Nacht. Die Stammwürze lag am Ende bei den angepeilten 15° Plato. Um das Bier auf 55 IBU zu Hopfen kamen je 20 Gramm Galaxy in die Vorderwürze und dann 10 und 5 Minuten vor Kochende und zum Kochende. Mit dem restlichen Pellets wurde nach ca. 1 Woche Häuptgärung mit der BRY-97 Westcoast für 5 Tage kaltgehopft.

    Das Ergebnis ist ein kräftiges IPA mit einer fantastischen Note von Mango und Passionsfrucht. Das Aroma, das dieser Hopfen ins Bier bringt ist einfach grandios. Hier alles auf einen Blick:

    Hoppy Galaxy

  • EKG Stout

    Für den Brautag im Februar 2018 stand ein Stout auf dem Programm. British, mit jeder Menge Röstaromen und Aromahopfen aus Großbritannien: East Kent Golding!

    Die Schüttung habe ich zu meinem letzen Stout nicht verändert. Gemaischt wurde über Nacht im Thermoport bei 66° Grad. Zum Hopfenkochen für eine Stunde kam der EKG mit 5.1% Alpha für 45 IBU in 4 Gaben in den Sud: Zur Vorderwürze, Kochbeginnn, Mitte der Kochzeit und zum Kochende.

    Vergoren wurden die 40 Liter würze bei 18° Grad mit der Safale S04. Der Restextrakt lag bei 4° Plato, was einem Endvergärungsgrad von 68% entspricht.

    Das Ergebnis ist ein tiefschwarzer, extrem runder und süffiger Stout. Der Alkoholgehalt liegt bei diesem Bier bei 4,4%, so dass es ein entspannter Trunk für den Feierabend ist. Neben den Röstaromen besitzt das Bier einen feinen Malzkörper und durch die späten Gaben eine dezente Hopfennote. Der EKG ist die Seele dieses Bieres und macht es zu einem echt gelungenen Wurf.

    Hier alles auf einen Blick:

    EKG_Stout

  • Alaaf 2018!

    Zur Karnevalsparty 2018 habe ich natürlich wieder in Kölsch gebraut. Mit einer Stammwürze von 13,6 Plato wurde es aber erneut eher ein „Imperial Wiess“. Die Schüttung habe ich zum Vorjahr aber nur minimal verändert. Da ich noch einen Rest Wiener Malz hatte, wurde es kurzerhand mit verwendet. ansonsten blieb die Schüttung gleich und gemaischt wurde wieder mit einer Kombirast bei 66° Grad über Nacht im Thermoport.

    Gehopft habe ich das Bier mit meinen beiden Neuentdeckungen aus dem letzten Jahr. Jeweils 50/50 kamen Ariana und Callista in die Vorderwürze und in zwei Gaben ans Kochende. Die IBU habe ich zum Alaaf 2017 etwas nach unten geschraubt.

    Als Hefe habe ich erstmalig die K-97 eingesetzt und damit war ich sehr zufrieden. Zum einen hatte ich am Ende einen Wert von knapp über 2 Plato und zum anderen hat diese Hefe wirklich ein sehr Kölsch ähnliches Aroma erzeigt. In Kombination mit den genannten Hopfensorten ein wirklich fruchtig frisches Partybier.

    Alaaf 2018

  • Black Relaxation

    Als letztes Bier 2017 stand ein Black IPA auf meiner Liste. Grundidee waren dabei 250g Hallertauer Relax, die schon ewig im Kühlschrank schlummerten und für die ich aufgrund des recht niedrigen Alpha von 0,9% nicht wirklich eine Verwendung finden konnte. Daher der Ansatz: Einfach wegstopfen!

    Die Schüttung basierte auf Pale Ale, ergänzt durch Cara dunkel, Carafa und Chocolate. Ich muss aber direkt dazu sagen, dass ich das Bier im Glas als „Not so Black IPA“ bezeichnet habe. Mit dem Wert kann man ruhig etwas höher gehen, damit es wirklich „Black“ wird. So war es eher ein „Dunkel IPA“. Mit angepeilten 16 Plato recht kräftig und für die kalte und winterliche Zeit einfach ideal.

    Gemaischt wurde zugedeckt über Nacht im Thermoport, so dass wirklich alles aus dem Malz rausgeholt werden konnte. Die US-05 hat mir die Würze bei guten 20° Grad auf 3 Plato runter vergoren, so dass dieses Bier am Ende 6,8% Alk. auf den Tacho gebracht hat!

    Natürlich ist der Hopfen bei einem IPA das Wichtigste! Diesmal war mein Ansatz kein Single Hop, sondern ein Mix aus Sorten, die ich gerne in einem IPA habe. Cascade und Simcoe kamen in die Vorderwürze, sowie zwei Mal am Kochende zum Einsatz. Gebittert wurde zu Kochbeginn mit Herkules und zur Mitte der Kochzeit mit Chinook. Beides Reste aus anderen Suden in 2017.

    Naja und dann waren da noch 100g Cascade aus dem eigenen Garten, die ich im Zuge meines ersten Anbaus einmal testweise getrocknet und eingefroren habe. Diese Dolden habe ich in den Whirlpool knapp über 80° Grad hinzu gegeben. Gestopft wurde ca. nach einer Woche Hauptgärung für 5 Tage mit 250g Hallertauer Relax. Dazu habe ich das Gärfass in die kalte Garage geschoben, so dass es auch wirklich eine „Kalthopfung“ war. Abgefüllt wurde in KEGs pünktlich an Silvester.

    Das Bier hat einen schönen Malzkörper und kommt trotz der 16 Plato nicht zu heftig rüber. Zwar ist der Körper an sich – durch die lange Kombirast – recht trocken, aber die diversen Caramalze sorgen für einen malzigen Hintergrund. Durch die Fülle an Hopfen besitzt keine einzelne Sorte eine zu hohe Dominanz. Cascade und Chinook sorgen sorgen für harzige zitrus Noten und der Somcoe bringt seine weiche Mango Note. Obwohl der Relax wenig Alpha hat, nehmen die Stopfaromen schon das Heft in die Hand. Das wirkt etwas kräuterig, blumig und vielleicht grasig. Für die Zukunft wird der Relax aber sicher nicht mein Favorit für das Thema Kalthopfung werden. Hier alles auf einen Blick:

    Black IPA