Zur WM 2018 in Russland habe ich ein eigenes Bier gebraut. Dazu hatte ich mir über einen finnischen online Shop für Hobbybrauer extra russischen Hopfen bestellt. Die Sorte nennt sich „Early Moscow“ und der Plan war es, damit ein eher leichtes braunes Ale zu brauen.
Die Schüttung habe ich mit etwas Chocolate Malt und Haferflocken angereichert, um das ganze etwas dunkler und cremiger zu bekommen. Gemaischt wurde eine Kombirast für ca. 2 Stunden.
Da ich nur 100g des Hopfens ergattern konnte und der Early Moscow lediglich 3,5% Alpha hat, musste ich noch etwas Saazer ergänzen, um wenigstens 30 IBU zu erzielen. Den Early Moscow habe ich je 50g in die Vorderwürze und zur Kochmitte gegeben. Den Saazer kurz vor Kochende.
Vergoren habe ich das Bier mit der K97, die mir mittlerweile etwas Angst macht, da Sie das Bier in 14 Tagen von 12 Plato auf unter 2 Plato vergoren hat. Das ist schon amtlich!
Über den Hopfen wusste ich aus dem Forum nur, dass er erdig ist und Aromen von Leder und Tabak besitzen soll. Und was soll ich sagen: Das stimmt! Beim ersten Zwickeln fand ich das Bier etwas anstrengend. Mega trocken und – trotz der gerade mal 30 IBU – recht herb. Dabei wirklich mit einer schon fast muffigen erdigen Note und Tabak und Leder im Antrunk und erst recht im Abgang. Uff!
Aber: Reifung tut einem Bier ja bekanntlich gut und nach etwas über 2 Wochen im Kühlschrank, ist es ein – zwar immer noch herbes – aber recht süffiges und bekömmliches Bierchen geworden. Das schon fast extreme Aroma von Tabak und Leder ist abgeklungen und gibt dem Bier nur noch eine Note, die in Richtung eines Landbieres geht. Funktioniert!
Den Hopfen als solches würde ich schon noch einmal einsetzen. Vielleicht ist es der ideale Hopfen für ein Russian Imperial Stout. Das könnte ich mir wirklich gut vorstellen.
Auf eine schöne WM 2018!